Einleitung zum Hebel-Investment
Beim Thema Investmentstrategien begegnet man oft dem Begriff „Hebelwirkung“ oder „Leverage-Effekt“. Diese erlaubt es Anlegern, potenziell höhere Renditen zu erzielen, trägt aber gleichzeitig ein höheres Risiko bei sich. Wie man diese Strategie anwendet und welche Risiken dabei berücksichtigt werden müssen, soll hier näher beleuchtet werden.
Was ist der Leverage-Effekt?
Der Leverage-Effekt entspringt dem Prinzip, Investitionen teilweise oder gänzlich mit geliehenem Kapital zu tätigen. In der Praxis kann dies bedeuten, dass Anleger einen Kredit aufnehmen, um diesen in den Aktienmarkt oder andere Anlageklassen zu investieren. Ziel ist es, durch die Investition eine höhere Rendite zu erzielen, als die Zinsen für den Kredit ausmachen.
Risiken und Chancen des Leverage-Effekts
Die Nutzung von Fremdkapital zur Erhöhung des Investitionsvolumens kann bei positiver Marktentwicklung zu überdurchschnittlichen Gewinnen führen. Wichtig ist jedoch, das Verhältnis von Chancen zu Risiken stets im Auge zu behalten. Denn: Ein Investment auf Kredit wirkt sich nicht nur auf die möglichen Gewinne, sondern auch auf die Verluste aus – und das in gleichem Maße.
Leverage-Strategie im Aktienmarkt
Viele Anleger träumen von hohen Renditen am Aktienmarkt und überlegen daher, einen Kredit für Investitionen zu nutzen. Die Idee ist folgende: Mit einem relativ niedrigen Zins für den Kredit und einer höheren erwarteten Aktienrendite, könnte sich eine scheinbar lohnende Differenz ergeben. Doch das Ausfallrisiko und Schwankungen am Markt können solche Rechnungen rasch zunichte machen.
Risiken des leveraged Investierens
- Marktrisiken: Ein Kursrückgang kann bedeuten, dass der Wert der Investition unter die Kreditsumme fällt. Eine solche Konstellation führt zu Verlusten, die das eigene Kapital übersteigen können.
- Zinssatzrisiken: Steigende Zinsen können die Kosten des Leverages schnell erhöhen und somit die Rendite schmälern.
- Psychologischer Druck: Die Verpflichtung zur Rückzahlung des Darlehens kann die Emotionen in die Investmententscheidungen einbringen, was oft zu falschen Entscheidungen führt.
Lombardkredit und Margin Call: Was Sie beachten sollten
Beim Lombardkredit beleihen Anleger ihr Wertpapierdepot, um Liquidität für weitere Investments zu erhalten. Im Falle eines Markteinbruchs und nicht ausreichend vorhandener Sicherheiten, kann der Fall des „Margin Call“ eintreten: Die Bank verlangt Nachschüsse oder verkauft Teile des Depots. Dies durchbricht die langfristige Anlagestrategie und kann zu zwangsweisen Verlustrealisationen führen.
Alternative zu Krediten: Gehebelte ETFs
Eine Alternative zum Fremdkapital bieten gehebelte ETFs. Diese nutzen Derivate, um eine Hebelwirkung zu erzielen. Es ist jedoch eine genaue Prüfung geboten, denn solche Instrumente können komplexe Strukturen aufweisen und sind hinsichtlich der Kosten und der Performanz auf lange Sicht nicht immer transparent.
Fazit: Vorsicht beim Leveraged Investing
Der Leverage-Effekt erscheint verlockend, ist jedoch mit hohen Risiken behaftet. Bevor man als Privatanleger in Erwägung zieht, auf Kredit zu investieren, sollte ein gründliches Abwägen der persönlichen Finanzsituation und Risikobereitschaft erfolgen. Für die meisten privaten Investoren empfiehlt es sich, von fremdkapitalbasierten Investmentstrategien abzusehen und stattdessen auf solide Anlagen und langfristige Wertsteigerungen zu setzen.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar und soll ausschließlich Informationszwecken dienen. Investitionsentscheidungen sollten stets in Absprache mit einem Finanzberater getroffen werden.
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