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Die Wahrheit über ETF-Kosten: Wie teuer ist das Investment wirklich?

Die Wahrheit über ETF-Kosten: Wie teuer ist das Investment wirklich?

Exchange Traded Funds (ETFs) gelten als eine revolutionäre Möglichkeit, um effizient und kostengünstig Vermögen aufzubauen. Doch auch wenn sie für ihre niedrigen Gebühren bekannt sind, fallen beim ETF-Investment diverse Kosten an. Dieser Artikel deckt auf, welche Gebühren beim ETF-Kauf wirklich anfallen, welche versteckt sind und wie sich diese auf Ihr Investment auswirken können.

Gesamtkostenquote: Was beinhaltet sie eigentlich?

Die Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio, TER) ist der erste Anhaltspunkt bei der Kostenbetrachtung eines ETFs. Sie misst die jährlichen Gesamtkosten des Fonds und wird in Prozent des investierten Vermögens angegeben. Durchschnittlich liegen diese Kosten für Aktien-ETFs bei etwa 0,23%, können aber je nach Produkt variieren.

Eine häufige Frage ist, welche Kosten genau die TER beinhaltet. Hier die wichtigsten Bestandteile im Überblick:

  • Verwaltungsgebühren: Da ETFs passiv verwaltet werden, fallen hier im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds deutlich niedrigere Kosten an.
  • Depotgebühren des ETF-Anbieters: ETFs besitzen ein eigenes Depot, für welches Gebühren anfallen, um die darin enthaltenen Wertpapiere zu verwahren.
  • Lizenzgebühren: Indexanbieter wie MSCI oder S&P lassen sich die Nutzung ihrer Indizes durch Lizenzkosten bezahlen.
  • Vertriebskosten: Kosten für Marketing, Verkaufsprospekte und weitere Serviceleistungen müssen ebenfalls gedeckt werden.

Nicht in der TER enthaltene Kosten

Einige Kosten finden keinen Eingang in die TER. Hierzu zählen bei physisch replizierenden ETFs die Transaktionskosten, die zum Beispiel durch Anpassungen des Fonds an den Index (Rebalancing) entstehen.

Bei synthetischen ETFs sind es die Swapsätze, die für das Tauschgeschäft an das Gegeninstitut gezahlt werden müssen. Obwohl diese Kosten oft nicht transparent sind, haben sie in der Regel nur einen geringen Einfluss auf die Gesamtrentabilität des ETFs.

Weitere Kosten, die auf Sie zukommen könnten

Abseits der TER gibt es weitere Kosten, die beim ETF-Investment zu beachten sind. Zum einen fallen je nach Broker Depotgebühren an. Einige Anbieter stellen das Depot kostenfrei zur Verfügung, bei anderen muss der Investor dafür zahlen.

Des Weiteren verlangen Broker für den Kauf und Verkauf von ETF-Anteilen sogenannte Ordergebühren. Sparpläne werden oft gebührenfrei ausgeführt, aber nicht immer und nicht bei jedem Broker. Darum gilt es, die Konditionen im Vorfeld genau zu überprüfen.

Prozentuale vs. pauschale Ordergebühren

Broker unterschieden sich auch darin, ob sie prozentuale oder pauschale Ordergebühren verlangen. Ein prozentualer Satz basiert auf der Höhe des investierten Kapitals, wohingegen eine Pauschale unabhängig vom Investitionsbetrag ist. Investoren sollten die für sie beste Variante sorgfältig auswählen, besonders unter Berücksichtigung des geplanten Investitionsvolumens.

Steuern auf ETF-Erträge

Zu guter Letzt dürfen die auf ETF-Erträge anfallenden Steuern nicht außer Acht gelassen werden. Dies betrifft sowohl die Dividendenausschüttungen als auch realisierte Kursgewinne des Fonds. Die zu zahlenden Steuern umfassen die Kapitalertragssteuer, den Solidaritätszuschlag und eventuell die Kirchensteuer.

Glücklicherweise besteht die Möglichkeit, einen Freistellungsauftrag zu erteilen, um Kapitalerträge bis zu einem bestimmten Betrag von der Steuer zu befreien.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ETFs trotz aller Kosten nach wie vor eine attraktive Anlageoption darstellen. Investoren sollten sich jedoch bewusst sein, dass neben der TER noch weitere Gebühren und Steuern anfallen können. Eine gründliche Recherche und eine gute Planung helfen dabei, Kosten zu minimieren und die Rendite Ihres Portfolios zu optimieren.

Die hier zur Verfügung gestellten Informationen dienen lediglich der Wissensvermittlung und sind nicht als finanzielle Beratung zu verstehen. Jeder Investor sollte basierend auf seinen individuellen Bedürfnissen und nach Rücksprache mit einem Finanzberater Entscheidungen treffen.

Sehr geehrte Leser und Leserinnen,

wir möchten Sie freundlich darauf aufmerksam machen, dass die veröffentlichten Inhalte auf unserem Blog rein informativer Natur sind. Es ist uns wichtig zu betonen, dass unsere Artikel und Analysen in keiner Weise als Anlageberatung oder als Aufforderung zum Erwerb bzw. Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten zu verstehen sind. Die auf diesem Wege dargebotenen Informationen und Perspektiven sollten nicht als Basis für vertragliche Verpflichtungen oder sonstige Zusagen herangezogen werden. Darüber hinaus unterstreichen wir, dass jegliche Kapitalanlage im Finanzmarkt Risiken birgt und dass frühere Performance keinesfalls als zuverlässiger Indikator für zukünftige Entwicklungen gesehen werden kann.

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