Exchange Traded Funds (ETFs) sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden, insbesondere in Deutschland, wo Finanzkanäle wie Finanzfluss und Finanztip ihre Vorteile regelmäßig hervorheben. Diese Popularität führt jedoch auch zu Besorgnis und Fragen, insbesondere bezüglich der Risiken einer potenziellen „ETF-Blase“. Was bedeutet das eigentlich und wie realistisch ist dieses Szenario?
1. Was ist ein ETF?
Ein ETF ist ein börsengehandelter Fonds, der einen bestimmten Markt abbildet, z.B. den DAX oder den MSCI World. Das Besondere an ETFs ist, dass sie eine breite Palette von Aktien in einem einzigen Investment vereinen, was das Risiko im Vergleich zum Kauf einzelner Aktien reduziert.
2. Die Angst vor einer ETF-Blase:
Die Sorge um eine ETF-Blase ähnelt der Angst vor der Immobilienblase, die zur Finanzkrise 2008 führte. Eine Blase entsteht, wenn der Preis von Vermögenswerten deutlich über ihrem tatsächlichen Wert liegt. Bei ETFs jedoch reflektiert der Wert des Fonds die Werte der zugrundeliegenden Aktien. Daher können ETFs selbst keine Blase verursachen. Vielmehr könnten spezifische Marktsegmente oder Branchen überbewertet sein.
3. Die Frequenzillusion bei ETFs:
Wenn man sich mit ETFs beschäftigt, kann es scheinen, als würden alle darüber reden und investieren – ein Phänomen, das als Frequenzillusion bekannt ist. Doch die Realität sieht anders aus. Die tatsächliche Verbreitung von ETFs ist weit geringer, als es diese verzerrte Wahrnehmung vermuten lässt.
4. Aktive vs. Passive Investoren:
Einige befürchten, dass eine Überzahl passiver Investoren (d.h. ETF-Investoren) zu Marktverzerrungen führen könnte. Diese Sorge ist jedoch unbegründet, da selbst ein hoher Anteil passiver Investoren durch die Dynamik des Marktes ausgeglichen würde. Aktives Investieren würde attraktiver, wenn es zu Verzerrungen käme, wodurch sich das Gleichgewicht zwischen aktiven und passiven Investoren wiederherstellen würde.
5. Wie hoch ist der Anteil passiver Investitionen?
Aktuellen Schätzungen zufolge liegt der Anteil passiv investierten Kapitals weltweit unter 5%. Selbst wenn dieser Anteil steigen sollte, ist es unwahrscheinlich, dass dies zu dauerhaften Problemen führt, da die Marktmechanismen korrigierend eingreifen würden.
Fazit:
Trotz der wachsenden Beliebtheit von ETFs und den damit verbundenen Diskussionen um potenzielle Risiken, bleiben sie eine solide und empfehlenswerte Anlageoption für viele Anleger. Die Angst vor einer ETF-Blase scheint weitgehend unbegründet, und die Vorteile dieser Anlageform – wie Risikostreuung und Einfachheit – überwiegen für die meisten Anleger. Wichtig ist jedoch, dass man sich grundlegend über ETFs informiert und versteht, wie sie funktionieren, um fundierte Investitionsentscheidungen treffen zu können.
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