Ist die Investition in Aktien zu riskant? Eine Analyse nach der Wirecard-Insolvenz
Nach großen Unternehmenspleiten wie Wirecard, Enron oder Lehman Brothers ist das Misstrauen vieler Anleger gegenüber der Aktienanlage verständlicherweise gewachsen. Doch ist es angesichts dieser Ereignisse rational, der Aktienanlage komplett den Rücken zu kehren? In diesem Beitrag möchten wir die mit Aktien verbundenen Risiken beleuchten und Strategien aufzeigen, die Anlegern dabei helfen können, diese Risiken zu minimieren.
Das Ausfallrisiko einzelner Unternehmen verstehen
Das Risiko eines Unternehmensausfalls und daraus resultierender Totalverluste für Aktionäre ist real. Derartige Ereignisse können, vor allem wenn Betrug im Spiel ist, finanzielle Verluste verursachen. Das Ausfallrisiko bezeichnet genau diese Gefahr. Doch lässt sich dieses Risiko wirklich nicht umgehen?
Doch, durch Diversifizierung. Die Logik dahinter ist einfach: Investiert man parallel in viele verschiedene Aktien, verringert sich das Risiko des Totalverlustes. Ein einzelnes Unternehmen kann pleitegehen, doch die Wahrscheinlichkeit, dass alle Unternehmen eines breit aufgestellten Portfolios gleichzeitig scheitern, ist äußerst gering.
Der Charme von ETFs
Für Privatanleger bieten sich in diesem Zusammenhang Exchange Traded Funds (ETFs) als optimale Lösung an. Diese Fonds sind kosteneffizient und bilden oftmals breite Indizes wie den MSCI World ab, wodurch Anleger in Tausende von Aktien und somit globale Wirtschaftsentwicklungen investieren können. Dies macht sie weniger anfällig gegenüber dem Versagen einzelner Unternehmen.
Gesamtmarktrisiko: Schwierige Zeiten, aber stetiges Wachstum
Ein zweites Risiko ist das Gesamtmarktrisiko, das durch globale Ereignisse wie Krisen oder Wirtschaftsrezessionen hervorgerufen wird. Trotz wiederkehrender ökonomischer Herausforderungen wies die Geschichte des Aktienmarktes langfristig einen Aufwärtstrend auf. So hätte eine Investment von 10.000 Euro im globalen Aktienmarkt im Jahr 1997 bis Ende 2021 zu einem Vermögen von beinahe 70.000 Euro geführt – ein eindrucksvoller Beweis für das langfristige Wachstumspotenzial.
Trotz Unsicherheiten überwiegt langfristig der fortschrittliche Erfindergeist der Menschheit. Unternehmen adaptieren, Innovationen entstehen und Lösungen für Probleme werden stetig gesucht. Diese Fähigkeit, auf Veränderungen zu reagieren, beeindruckt immer wieder und ist ein Grund für das kontinuierliche Wachstum der Weltwirtschaft – und damit der Aktienmärkte.
Langfristige Perspektive als Schlüssel zum Erfolg
Die Geschichte zeigt, dass Nachrichten meist Negatives betonen und somit nur Momentaufnahmen darstellen. Langfristige, positive Entwicklungen bleiben dabei häufig unbeachtet. Wer jedoch beständig und breit diversifiziert in Aktien investiert, kann langfristig von den Wachstumstrends des Marktes profitieren.
Ja, die Anlage in Aktien ist mit Unsicherheit verbunden. Aber diese Unsicherheit wird oft mit einer Rendite belohnt – vorausgesetzt, der Anleger bleibt auch in Krisenzeiten investiert und setzt nicht auf einzelne Unternehmensaktien allein.
Das Fazit
Während einzelne Aktien sicherlich ein hohes Risiko bergen können, ist eine breit gestreute Anlage eine effektive Methode, Vermögen aufzubauen. ETFs können dabei helfen, das Klumpenrisiko zu reduzieren und teilhaben zu lassen an der kollektiven Innovationskraft der globalen Wirtschaft. Fest steht: Aktien sind langfristig betrachtet weniger gefährlich, als oft angenommen wird, und können eine lohnende Ergänzung für jedes Portfolio sein.
Interessieren Sie sich für weitere Finanztipps und Informationen rund um das Thema ETFs?
Sehr geehrte Leserschaft,
wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass der Zweck der Inhalte auf unserem Blog rein informativ ist. Es ist wichtig zu verstehen, dass unsere Artikel und Analysen in keiner Weise als Anlageberatung oder als Aufforderung zum Kauf bzw. Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten gedacht sind. Die bereitgestellten Informationen und Ansichten sollen nicht als Basis für vertragliche Verpflichtungen oder andere Verbindlichkeiten herangezogen werden. Bitte bedenken Sie stets, dass mit Investitionen an den Finanzmärkten Risiken einhergehen und dass frühere Performance nicht als Indikator für zukünftige Erträge angesehen werden kann.